Schon gewusst?

Unser erstes Ziel, der kleine Ort Moustiers Sainte Marie, liegt ca. 650 m.ü.M. und somit knapp 200 m oberhalb des Lac de Sainte-Croix. Seine genaue Position in Längen und Breitengraden ausgedrückt ist

43º 50' 50" N und 6º 13' 18" O

Der Nullpunkt der Skala der Längengrade geht definitionsgemäß durch den kleinen Ort Greenwich in der Nähe von London. Ein Längengrad entspricht genau 4 min.

Damit wäre in Moustiers um etwa 6x 4 = 24 min vor 12 Uhr mittags Sonnenhöchststand – wenn die Franzosen Greenwichzeit hätten. Nun haben aber Franzosen, wie auch alle andern mitteleuropäischen Länder einschließlich Italien und Spanien, mitteleuropäische Zeit. Und die liegt eine Stunde später als die Greenwichzeit. Außerdem gibt es noch die Sommerzeit, die die Zeitskala noch einmal um eine Stunde nach hinten verschiebt.

Somit hat die Sonne in Moustiers im Sommer ihren höchsten Stand um genau 13.36 Uhr. Verglichen mit Konstanz ist das etwa 12 min später, denn Konstanz liegt etwa 300 km östlicher als der Lac de Ste. Croix.


Benannt nach der am südlichen Ende des Sees gelegenen Ortschaft Sainte-Croix-sur-Verdon ist der Lac de Sainte-Croix der zweitgrößte Stausee Frankreichs. Er hat eine maximale Tiefe von 90 m und mit einer Fläche von 21,8 km² weniger als 1/20 der Fläche des Bodensees.

Die Flutung des Verdon-Tals begann 1973. Ihr fielen die Ortschaft Les Salles, sowie eine historische römische Brücke, die mit 9 Bögen die Verdon überspannte, zum Opfer.

Die Bewohner Les Salles leisteten erbitterten Widerstand gegen das Staudammprojekt. Sie wurden anfangs unterstützt durch die Bewohner der Ortschaften Sainte-Croix-sur-Verdon und Bauduen, die auch den Fluten zum Opfer fallen sollten, denn die ursprüngliche Planung sah eine endgültige Wasserhöhe von 500 m ü.M. vor. Man hat aus taktischen Gründen dann die maximale Höhe des Wasserspiegels auf etwa 480 zurück genommen und so das Überleben der Ortschaften gesichert. Und plötzlich waren die Einwohner Les Salles die letzten, die sich gegen das Projekt auflehnten.

Ende der 60er Jahre war die Flutung des Verdontals trotz aller Widerstände beschlossene Sache. Die Planung sah vor, am südlichen Ende des Verdontals eine hohe Staumauer zu errichten und das Wasser der Verdon bis zu einer Höhe von etwa 480 m aufzustauen. Die Bewohner Les Salles – etwa 160 vor der Umsiedlung - sollten in einen neu zu errichtenden Ort oberhalb des alten Les Salles umgesiedelt werden, einschließlich ihrer Toten auf dem örtlichen Friedhof. Mit dem Bau des neuen Les Salles wurde im Juli 1970 begonnen. Etwa dreieinhalb Jahre später, im November 1973 wurde mit der Aufstauung der Verdon begonnen.

Allerdings hat man sich nicht mit der Umsiedlung der Einwohner begnügt. Das alte Les Salles wurde kurz vor der Überflutung von Baufahrzeugen dem Erdboden gleich gemacht, die alte Dorfkirche wurde gesprengt. Übrig geblieben und im neuen Les Salles wieder aufgebaut wurden unter anderem der Dorfbrunnen sowie das Läutwerk der Kirche und die Kirchturmuhr.